Von IHM reden - Eine Passionspredigt über Hebräer 5,7-10

7 Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. 8 So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. 9 Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden, 10 genannt von Gott ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.

Liebe Geschwister,
lasst uns in der Passionszeit von IHM reden. ER soll im Mittelpunkt stehen. Er, Jesus. Nicht wir selbst. Manchmal können wir es uns im Gottesdienst auch leisten, einfach Jesus zu betrachten. Nur zu betrachten. Ohne dieses geistliche Zweckmäßigkeitsdenken. Das allzu schnell fragt: Was bringt MIR das? Wie kann ICH davon profitieren, was jetzt gesagt wird?
Eine Frage am Anfang: Ist euch aufgefallen, wie oft in diesen wenigen Sätzen des Predigttextes das Wort "er" vorkommt? Einmal? Zweimal? - Es kommt tatsächlich acht Mal. Achtmal ER. Achtmal unser Herr Jesus Christus. Lassen wir uns davon an die Hand nehmen, leiten. Nutzen wir diese Tage vor Ostern, und betrachten wir nur ihn. Wer er ist. Was er gelebt hat. Was er gelitten hat. Halten wir gewissermaßen eine Passionsandacht.
Zwei Dinge möchte ich dabei herausgreifen, von unserem Text her: 1. Wieso mußte der Sohn Gottes selbst noch einmal "in die Schule gehen"? Gehorsam "lernen"? 2. Wie konnte er sein flehentliches Gebet Gott "darbringen"? So, wie ein Priester ein Opfer darbringt? Kann ein Gebet ein Opfer sein? Was heißt das? Warum hat er das getan?

1. Der Sohn Gottes lernt Gehorsam und Mitgefühl

Jesus musste in seiner Passion noch einmal Gehorsam lernen. Lernen, in einer harten Schule. Diese Frage, genauso wie die andere, ist keine Spezialfrage für Theoretiker. Sondern es steht etwas sehr Praktisches vor Augen: Jesus, der im Garten Gethsemane beinahe verzweifelt. Jesus, der sich durchkämpft. Und den Weg ans Kreuz bis zu Ende geht. Jesus, wie er damit unser Retter, der "Urheber des ewigen Heils" geworden ist.
Wir wollen ihm in den Garten Gethsemane folgen. Am Fuß des Ölbergs gelegen, unweit der Stadt Jerusalem, war der Ort, wo Jesus zum letzten Mal mit seinen Jüngern zusammen war - bevor er seinen Weg in den Tod ging. Hier übernachteten sie alle gemeinsam. Fast alle - denn Judas, der Verräter, hatte sie schon verlassen. Jetzt spürte Jesus die entscheidende Stunde kommen. Er nahm drei seiner Jünger mit sich, Petrus, Johannes (der, der später das Evangelium schrieb), und dessen älteren Bruder Jakobus. Kommt mit mir, wacht mit mir im Gebet, sagt er ihnen. Jesus entfernt sich von den dreien noch einmal "einen Steinwurf weit", wie Lukas berichtet (Lukas 22:39-46 s.u.). Möglicherweise zieht er sich in eine Felsgrotte zurück, eine Höhle, die es dort bis heute noch gibt. Ruhe zum Gebet braucht er. Und dann betet er diese berühmten Worte: "Mein Vater, ist´s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!" Was für ein Kampf hinter diesen Worten steht! Dreimal betet er so. In seiner Todesangst fließt ihm der Schweiß herunter. "Wie Blutstropfen", so berichtet das Evangelium. Jesus - ein Mensch, der einfach nur Angst vor dem Tod hat. Und der dem Tod um alles in der Welt gern aus dem Weg gehen möchte. Jesus - einerseits ein Mensch, in allem wie du und ich. Und andererseits so ganz anders, himmelweit von uns unterschieden.
Wir sind hier an einem großen Geheimnis angelangt. Dem Geheimnis von den "Naturen" Christi. Es war in den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirche, als sich das Evangelium in die damals bekannte Welt ausbreitete. Es war eine Welt voller alter und neuer Weltanschauungen und Religionen. Weltanschauungen, die allzu gern Jesus für sich vereinnahmen wollten, und ihr eigenes Bild von ihm entwarfen. Die Kirche setzte sich mit diesen Vereinnahmungen auseinander. Sie rang lange um das biblische Zeugnis von Jesus. Und dann gab sie eine Antwort. Eine Antwort, die bis heute mehr oder weniger alle christlichen Kirchen bezeugen, seien sie evangelisch, katholisch, oder orthodox (s. z.B. unten "Das Nizänische Glaubensbekenntnis"). Es ist ein Versuch, Jesus so zu beschreiben, wie Gottes Wort ihn bezeugt: Zwei Naturen hat Jesus Christus, so drückte man es aus. Zum einen ist Jesus ganz und gar von göttlicher Natur: Er ist nicht nur ein großes Vorbild. Ein großer Prophet. Ein "Guru". Ein Botschafter Gottes. Er ist nicht nur ein besonderer Mensch. Sondern wir beten zu ihm im Gottesdienst, wie zu Gott dem Vater. Wir nennen ihn den Sohn Gottes. Wir denken daran besonders am Himmelfahrtstag: Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig, so singen wir. "Gleicher Macht und gleicher Ehren" ist er, wie der Vater (Gesangbuch der EmK Nr. 244) Jesus ist ganz und gar von göttlicher Natur.
Und dann hat Jesus noch eine ganz andere Natur: Er ist ganz und gar menschlich. Er hat zwar in seinem gesamten Leben nie eine einzige Sünde begangen - aber alles andere teilt er mit uns. Er ist als Kind auf die Welt gekommen. Er hat einen Beruf gelernt. Hatte Hunger und Durst. Konnte nach einem harten Arbeitstag so müde werden, dass er mitten in einem Seesturm geschlafen hat. Und er hatte das, was jeder gesunde Mensch hat: Einen Selbsterhaltungstrieb. Um sein Leben kämpfen - das ist für jeden Menschen normal, das gehört zu unser Natur. Da ist nichts Verkehrtes daran. Vater im Himmel - ich habe Angst. Muss dieser Weg sein? Jesus, der Mensch: Er ringt um sein Leben. Ringt mit Gott, seinem Vater. Und dann beugt er sich schließlich, opfert seinen Selbsterhaltungstrieb. Und gehorcht Gott. Es war eine "harte Schule", in diesem Garten am Ölberg. Jesus hat hart gekämpft. Jesus hatte Gehorsam zu lernen - weil er ein Mensch ist, so wie du, und so wie ich.
Ich bin froh darüber, Dass Jesus auch diese andere, menschliche Seite hat. Das macht ihn mir im wahrsten Sinne des Wortes sym-pathisch. Das Wort "sympathisch" kommt ja ursprünglich aus dem Griechischen, der Sprache, in der auch das Neue Testament geschrieben wurde. Ursprünglich heißt "sympathisch" nicht, dass jemand einfach ein netter Mensch ist. Wörtlich heißt es: mit-fühlend. Einfühlsam. Nicht über den Dingen stehend, sondern mitten darin. Kurz vor unserem Predigttext sagt der Hebräerbrief: Jesus ist nicht einer, "der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde" (Hebräer 4:15).
Jesus ist sym-pathisch. Er weiß: Es kann ungeheuer schwer sein, Gott zu gehorchen. Er weiß, wovon er spricht. Denn er ist "einer von uns", ein wahrer Mensch. Und als er "Blut und Wasser" schwitzte, im Garten Gethsemane. Da war das kein Theater. Sondern er hätte liebend gern weiter gelebt. Doch er hat Gott gehorcht, schließlich, nach einem harten Gebetskampf. Jesus ist sym-pathisch. Mitfühlend. Er kennt alle unsere Schwachheiten. Und unsere Kämpfe, den Willen Gottes zu tun. Und wenn wir zu ihm beten, dann weiß er wie es uns geht. Wie schwer ist es manchmal, Gott zu gehorchen! Er weiß es - nicht aus der Theorie, sondern aus eigener Erfahrung. So ist er. Jesus, der Mensch. Der mitfühlende Mensch - der Gehorsam zu lernen hatte. So ist er, Jesus, der wahre Gott. Der alle unsere Gebete hört und auf sein Herz nimmt.

2. Der Sohn Gottes - Opfer und Priester zugleich

Nehmen wir uns noch etwas Ruhe. Betrachten wir Jesus noch ein Stück weiter. Versuchen wir, noch tiefer einzudringen. Einzudringen in das, was in diesem Garten geschehen ist. Dieser Gebetskampf, mit "Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen" - er war ein Opfer, Gott "dargebracht". Und Jesus war der Hohepriester - der, der dieses Opfer dargebracht hat. Der Gebetskampf in Gethsemane - eine Opferhandlung. Das ist nun wirklich schwierig zu verstehen. Auch ein Geheimnis, kaum zu begreifen. Und doch lohnt es sich, hier etwas stehenzubleiben. Geht es doch darum, wie Jesus uns freien Zugang zu Gott verschafft hat. Wie er es möglich gemacht hat, dass wir überhaupt glauben können. Er, der "Urheber des ewigen Heils". Es geht um das Herz unseres christlichen Glaubens, um die Mitte von allem.
Opferhandlungen gibt es ja in den verschiedensten Religionen. Und wenn man im Museum oder in der Schule, oder wo auch immer, etwas von den Tieropfern der so genannten "unterentwickelten" Völker hört. Da mag man fragend oder kopfschüttelnd daneben stehen: Was bewegt diese Menschen zu so grausamen, altertümlichen Handlungen? Warum braucht man Priester und Opfer? Sind wir, als vernünftige und aufgeklärte Leute nicht schon viel weiter? Haben wir nicht die modernere Religion, ohne unnötige Opfer?
Urteilen wir nicht zu schnell an der Stelle. Auch die Bibel kennt Opfer, gerade beim auserwählten Volk Gottes, bei Israel. Man kann sich allerdings fragen, was uns diese Opfer aus dem alten Israel heute noch angehen. Haben wir nicht längst ein Neues Testament, gleichsam eine "Bibel 2.0", die die veraltete Version, das Alte Testament abgelöst hat? Der Hebräerbrief - selbst ein Teil des Neuen Testaments. Er sagt nicht einfach: Alles ist abgeschafft, Jesus hat den Glauben modernisiert. Sondern der Hebräerbrief erklärt den Sinn dieser Opfer: Sie erinnern uns Menschen an etwas. Sie erinnern uns daran: So wie ich bin, kann ich mich Gott nicht einfach nähern.
Wenn ich so manche neueren christlichen Liedtexte anschaue. Und an so manche aktuellen Predigten und christliche Bücher denke. Die für sich den gut gemeinten Anspruch haben,  einen "einladenden" Glauben zu präsentieren, einen Glauben, der keinen vor den Kopf stößt. Dann denke ich manchmal: Ob man Jesus im Grunde seines Herzens für so etwas Ähnliches hält wie seinen besten Freund aus dem Fußballverein? Der zu mir hält durch dick und dünn? Nur das er noch etwas mächtiger und zuverlässiger ist?
Ich habe vorhin gesagt: Jesus ist ganz und gar menschlich, er kennt alles, was wir auch im Leben kennen, er ist mitfühlend, "sympathisch". Das ist und bleibt wahr, und es soll uns Zuversicht und Mut geben. Und doch hat Jesus noch diese andere Natur, seine göttliche Seite. Er ist heilig und rein, und so ganz anders als wir Menschen. Wir brauchen das Wissen um diese andere Natur Jesu. Denn sie erinnert uns daran: Gott ist kein "Kumpel", bei dem man polternd und schulterklopfend einfach ins Haus stürmen kann. Gott ist heilig, und wir haben nur allzu viel Unheiliges an uns.
Die Völker, bei denen die meisten Menschen in ihrem Leben nie eine Bibel gelesen haben, und die durch ihre Priester den Göttern opfern lassen. Ich denke, sie zeigen damit nicht einfach ihre Rückständigkeit. Sondern ich glaube: Da ist bei manchen noch ein Restbewusstsein vorhanden. Ein Restbewusstsein, eine Ahnung davon, wie Gott wirklich ist. Sie ahnen: Ich brauche eine Vermittlung, wenn ich mich dem Heiligen nähern will. Ich kann nicht einfach in den Tempel hineinstürmen. Ein Priester muß ein Opfer bringen. Und mir den Zugang verschaffen. Gott ist heilig - und ich bin unheilig. Ich bin ein Sünder - um es in der Sprache der Bibel auszudrücken.
Ja, vielleicht sind in Wirklichkeit wir es, wir modernen Menschen. Die weit hinter der Zeit zurück geblieben sind. Nicht deshalb, weil wir keine heidnischen Opfer mehr darbringen. Sondern: Weil wir ein wichtiges, altes Wissen der Menschheit verloren haben. Das Wissen: Dass ich mich dem Heiligen nicht ohne weiteres nähern kann. Das Wissen, dass der Tempel keinen Seiteneingang hat, Wo ich mich am Priester vorbei mogeln kann, direkt ins Allerheiligste. Das Wissen: Dass ich eine Vermittlung brauche, wenn ich mich Gott nähern will, einen Priester, und ein Opfer. Ja - vielleicht haben Menschen aus den so genannten "unterentwickelten" Kulturen. Haben sie in der Hinsicht mehr von Gott erkannt, als so mancher "aufgeklärte", moderne Mensch.  
Vor vielen Jahren, als ich meine ersten Schritte in meinem damaligen Beruf, als Pastor, ging. Da erinnere ich mich an einen, ich glaube, es war mein Vermieter. Der bat mich: Beten Sie. Beten Sie  um - ich weiß nicht mehr genau, um was. Aber ich weiß noch, wie er - durchaus nicht im Scherz - hinzufügte: Sie haben doch einen besonders guten "Draht nach oben".
Gibt es Menschen, die einen besonders guten "Draht nach oben" haben? Und gleichsam zu Vermittlern zwischen Gott und den anderen Menschen werden? Das Neue Testament ist weit davon entfernt, uns anzuraten: Ihr sollt euch ein System von Priestern schaffen. Eine Kaste, die euch den Zugang zu Gott verschafft. Ein kirchliches System, das euch auf irgendeine Weise mit Ablässen aller Art versorgt. Nein, selbst ein Pastor ist kein Priester in diesem Sinne. Zugang zu Gott verschaffen kann nur einer: Das ist Jesus Christus selbst, der Sohn Gottes. Er ist der einzige, der letztgültige, der wahre Priester. "Genannt von Gott ein Hoherpriester".
Jesus - ein Hohepriester. Wenn wir das verstehen, dann haben wir im Tiefsten begriffen, was in diesem Garten am Ölberg geschehen ist. Dann haben wir das Herz unseres Glaubens verstanden: Jesus ist der Priester, der uns Zugang zu Gott verschafft. Wenn das stimmt. Wenn Jesus der wahre Priester ist: Was hat er dann als Opfer gebracht? "Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!" , so betet Jesus. Jesus bringt im Garten Gethsemane, und dann vor allem am Kreuz das als Opfer, was schon nach dem Alten Testament das beste Opfer überhaupt ist. Wie betet schon David im Psalm (Psalm 40:7-9 ): "Schlachtopfer und Speisopfer gefallen dir nicht, aber die Ohren hast du mir aufgetan. Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer. Da sprach ich: Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben: Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz hab ich in meinem Herzen."
Jesus, der Sohn Gottes: Er bringt ein gehorsames Herz, ein Herz, das sich dem Willen Gottes beugt. Er opfert alle seine menschlichen, verständlichen Wünsche: Den Wunsch, dass er weiterleben darf. Den Wunsch, dass er den Weg nicht zu Ende gehen muss, bis ans Kreuz. In seinem Gebetskampf mit "Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen" opfert er alles.
Und dann ist er bereit. Die Entscheidung ist gefallen, hier, bei diesem Gebets-Opfer in Gethsemane. Er geht den Weg zu Ende bis ans Kreuz, und er gibt sein Leben für uns. So wird er der einzige Priester, den Gott wirklich anerkennt. Er wird der Priester, der uns den "Zugang zum Tempel" verschafft, zum Allerheiligsten, zu Gott selbst. Und all die Sehnsüchte, die in den heidnischen Opfern zum Ausdruck kommen mögen. Die Sehnsucht, dass der unheilige Mensch mit dem heiligen Gott Gemeinschaft haben möchte. Und es eigentlich nicht kann. All diese Sehnsüchte sind erfüllt worden. Nicht durch Priester, nicht durch Tieropfer, nicht durch ein kirchliches System - sondern durch Jesus selbst.

Und so - so ist es eigentlich kein Wunder, Dass in diesem Abschnitt achtmal "er" genannt ist. Wenn das wahr ist: Dass er so sym-pathisch ist, weil er unser Leben, die Kämpfe, und gerade die schwachen Stunden kennt. Aus eigener Erfahrung. Wenn das wahr ist: Dass er, nur er der Priester ist. Dass nur er uns unheiligen Menschen Zugang verschafft hat. Freien Zugang zum heiligen Gott. Dann kann man eigentlich gar nicht genug von ihm reden. Betrachten wir ihn, wer er war, und wer er immer noch ist. Er, der wahre Mensch. Er, der wahre Gott. Staunen wir, beten wir ihn an. Vertrauen wir ihm unser Leben an, ganz und gar, und ohne Abstriche. Denn "als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden." Amen.

Im Garten Gethsemane (Lukas 22,39-46)

39 Und er (Jesus) ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger.  40 Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt!
41 Und er riß sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf weit, und kniete nieder, betete 42 und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! 43 Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. 44 Und er rang mit dem Tode und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.
45 Und er stand auf von dem Gebet und kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend vor Traurigkeit 46 und sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt!

Das Nizänische Glaubensbekenntnis

Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen.

zurück zur Übersicht